Value-based Healthcare (VBHC): der Weg zu einer bezahlbaren, qualitativ hochwertigen Versorgung.

Value-based Healthcare (VBHC) – wertorientierte Gesundheitsversorgung

Es ist kein Geheimnis, dass die Bezahlbarkeit des derzeitigen Gesundheitssystems unter Druck steht. Aufgrund neuer Behandlungsmethoden und der demografisch bedingt steigenden Nachfrage nach Pflege wachsen die Gesundheitskosten schneller als die Wirtschaft. Als Antwort darauf werden verschiedenste Initiativen entwickelt, gebündelt unter dem Namen „Value-based Healthcare“ (VBHC) – „wertorientierte Gesundheitsversorgung“. VBHC ist ein viel diskutiertes und sehr relevantes Thema im Gesundheitswesen, das Fachleute jeder Disziplin einschliesst, unabhängig davon, an welcher Stelle sie in der Kette der gesundheitlichen Versorgung stehen.

Bianca Koens, Business Unit Director RMMH & Endocrinology & Hospital, erklärt am Beispiel der Reproduktionsmedizin, warum der VBHC-Ansatz wichtig ist und wie FERRING diesem Inhaltverleiht.

Wert der Versorgung

Das Konzept der Value-based Healthcare wurde von Michael Porter erfunden, der neben einem einflussreichen Buch zudem vielseitige Artikel rund um die VHBC veröffentlicht.1,2 Porter stellt fest, dass die VBHC auf zwei Dinge abzielt:

  1. Den Wert der Versorgung für den Patienten zu maximieren.
  2. Die Kosten im Gesundheitswesen zu senken.

Laut Porter sollte das übergreifende Ziel des Gesundheitswesens der Wert sein. Der Begriff „Wert“ bedeutet hier die Ergebnisse für den Patienten in Bezug auf die Gesundheit, geteilt durch die Kosten für die Bereitstellung dieser Ergebnisse.

Dabei stellte Porter auch fest, dass der Patientennutzen kontinuierlich evaluiert werden sollte, damit die Akteure im Gesundheitswesen lernen, sich stetig zu verbessern und ihre Versorgung optimieren können.

„Verständigen sich verschiedene Parteien auf ein smartes Konzept, kann hier ein deutlicher Mehrwert, sowohl für Patienten, als auch für das gesamte Gesundheitssystem geschaffen werden“, summiert Bianca Koens.

Die smarte Erfolgsformel Value-Based Healthcare

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Das solch ein Konzept auch in Deutschland funktioniert erklärt Koens am Beispiel der Martiniklinik in Hamburg: „Durch Superspezialisierung auf ein Krankheitsbild ist dieses Zentrum mittlerweile weltweit führend in der Behandlung von Prostatakrebs. Mit Hilfe von ständiger Weiterbildung der Ärzte durch ein Faculty System, enger Nachverfolgung der Behandlungsergebnisse und der Implementierung eines universitären Kompetenznetzwerks mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist es hier gelungen, die negativen Folgen nach einer Prostatektomie, wie Inkontinenz oder Impotenz, drastisch zu reduzieren. Ein Gewinn für Zentrum und Patient.“3,4

Auch die pharmazeutischen Unternehmen können zur Wertschöpfung im Gesundheitswesen beitragen. Bianca Koens macht dies deutlich: „Für uns bei FERRING ist Value-based Healthcare von größter Bedeutung. Wir wollen nicht nur über den Preis konkurrieren, sondern bedürfnisorientierte, wertvolle Mehrwerte für Ärzte und Patienten bieten. Der Schlüssel ist hierbei das perfekte Gleichgewicht zwischen diesen beiden zu finden. Deshalb investieren wir explizit in die Qualität der Behandlungen.“

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Die Kinderwunsch-Behandlung: Unerfüllte Bedürfnisse

FERRING hat bereits vor mehreren Jahren begonnen, erfolgreiche VBHC-Projekte zu entwickeln. So auch im Bereich der Fertilität „FERRING hat einen strukturierten Ansatz für VBHC innerhalb der Reproduktionsmedizin etabliert. Basis dafür ist die Ermittlung der Bedürfnisse aller Beteiligten in der reproduktionsmedizinischen Behandlung – also sowohl von Ärzten als auch Patientinnen.“

Bedürfnis-Ermittlung mit weitreichenden Ergebnissen: 5 Punkte zur Verbesserung

A: Erfüllung des Bedarfs an Unterstützung der Patientinnen und Paare im weiteren Sinne – z. B. im Hinblick auf Lebensstilberatung und psychosoziale Unterstützung;
B: Zufriedenstellung des Informationsbedarfs der Patientinnen und Paare – und zwar auf den Punkt und genau in dem Moment in dem dies benötigt wird;
C: Den Behandlungsprozess für die Patientinnen und Paare optimal gestalten;
D: Die Ergebnisse messen, die einen Einblick in den Gesamtwert der Behandlung bieten;
E: Errichtung eines passenden, fördernden und ergebnisorientierten Kostensystems – mit dem Ziel die Kosten für Patienten erschwinglich zu halten und Behandler zu motivieren, die beste Versorgung zu leisten.

Vier Konzepte zur Optimierung

Als Antwort auf die ermittelten Bedürfnisse entwickelt FERRING vier Konzepte speziell für Kinderwunsch-Kliniken und -Zentren, die der Behandlung und Betreuung mehr Substanz verleihen und die Werte der Versorgung für die Patientinnen und Paare erhöhen können.

Jedes dieser Konzepte adressiert mindestens einen der oben genannten Punkte. Die Idee, die bisher am weitesten entwickelt wurde, dreht sich um die Messung der Ergebnisse des Behandlungserlebnisses der Patientinnen (Bedarf D). Dieses Konzept wird bereits in über zwanzig Kliniken in den Niederlanden erfolgreich eingesetzt und steht seit März 2021 auch für Deutschland zur Verfügung.

Ein erfolgreiches Konzept: Die PCQ-App

„Die PCQ-App ist ein digitaler Patientenfragebogen, der vom Behandler eingesetzt wird, um den Wert der erbrachten Behandlungsleistung messbar und verständlich zu machen“, erklärt Bianca Koens. Dabei steht PCQ für PatientCentredness Questionnaire. Das ist ein Fragebogen, mit dem speziell die Erfahrungen von Patientinnen abgefragt und erfasst werden können.

„Die über die App die ermittelten Daten und Ergebnisse bieten den Ärzten und Zentren weitreichende Möglichkeiten tiefe Einblicke in vorhandene therapeutische und wirtschaftliche Potenziale zu erhalten. Daraus kann gelernt und die Qualität der Leistungen und Behandlungen gezielt verbessert werden. Zusätzlich zu den individuellen Ergebnissen, bietet die PCQ-App, durch eine ganzheitliche Betrachtung aller Ergebnisse in anonymisierter Form, auch einen gezielten Benchmark“, so Bianca Koens.

Auf diese Weise können die Kliniken und Zentren dank FERRING gezielt lernen und sich erfolgreich weiterentwickeln.

Das Konzept der Zukunft: Versorgungsbedarf der Patienten

Das nächste VBHC-Konzept, das FERRING für die Umsetzung im Jahr 2022 plant, ist eine Idee, die auf den Versorgungsbedarf der Patientinnen eingeht (Anforderung A). Hierfür wurde zunächst gemeinsam mit KPMG und Spezialisten ein Business Case erstellt.

„Der Business Case soll allen Beteiligten – auch der Krankenkasse – verdeutlichen, dass Innovationen in der Patientenversorgung die Kosten im Gesundheitswesen nicht erhöhen müssen. Im Gegenteil, die Kosten bleiben gleich oder sinken zum Teil sogar“, stellt Bianca Koens klar.

Value-Based Healthcare in der Reproduktionsmedizin

Personalisierte Medizin in der Reproduktionsmedizin

FERRING SatisFerti PCQ-App

FERRING: Die Vision

Bianca Koens betont, dass die Mission von FERRING stark mit dem VBHC-Ansatz übereinstimmt, Ärzten und anderen Beteiligten im Gesundheitswesen eine optimale Patientenversorgung zu ermöglichen. „Obwohl wir uns als pharmazeutisches Unternehmen in erster Linie an den Praktiker wenden, suchen wir ganz explizit nach Lösungen, die dem Patienten zugutekommen.“

Koens weiter: „Dies spiegelt sich in unseren Aktivitäten bei FERRING wider: in unseren Informationen (z.B. Zeitschriften, Broschüren und Lehrvideos) und in unserer Vermittlerrolle durch Websites und Apps. Wir bei FERRING suchen immer nach dem Mehrwert.“

Mit anderen Worten: personalisierte Medizin.

Referenzen:
  1. Porter, ME, Olmsted Teisberg E. Redefining Health Care: Creating Value-Based Competition on Results. Harvard Business School Press, 2006.
  2. Porter, ME. What Is Value in Health Care? N Engl J Med 2010;363:2477-81
    Lesen Sie mehr über Value-Based Healthcare nach FERRING
    • Patientenzentriertheit mit der PCQ-App.
  3. https://www.martini-klinik.de/fileadmin/Dateien/PDFs/Presseartikel/2019/2019-12-VBHC_Thinkers_Magazine_Prof._Hartwig_Huland.pdf
  4. https://www.martini-klinik.de/en/the-martini-klinik/a-non-comparable-clinic/

FERRING steht für weit mehr als Medikamente – innovative Therapieansätze, Value-Based Healthcare und wirkungsvolle Therapiekonzepte bestimmen unser Forschen und tägliches Handeln.

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